1905

 

Café Luipold in der Hauptstraße, hier fand am 25.04.1905 die Gründungsversammlung des PWV-Zweibrücken statt.

70 Teilnehmer.

Die Leitung der Versammlung hatte  Justizrat Karl Schuler.

Als erster Vorsitzender wurde Oberlandesgerichtsrat Gustav Gulden

als dessen Stellvertreter Prokurist Karl Seel gewählt

Rechner war Johann Reihtinger.

 

Bereits bei der Gründer Versammlung wurde ein Wanderausschuss berufen, dieser arbeitete für das Jahr 1905 einen Wanderplan aus.

 

 

In der Nr. 6 vom 1. 5. 1905 der in Zweibrücken herausgekommenen Vereinszeitschrift

,,Der Pfälzerwald"

erschien folgender Bericht:

 

Gründung der Ortsgruppe Zweibrücken des Pfälzerwald-Vereins

 Zweibrücken, 26. April 1905. Der Einladung zur Gründung einer Ortsgruppe des Pfälzerwald-Vereins in hiesiger Stadt war eine recht große Anzahl hiesiger Herren gestern Abend ins Café Luitpold gefolgt. Herr Justizrat Schuler als Vorsitzender der Versammlung machte die Anwesenden mit dem Wesen, Zweck und Ziel des Pfälzerwald-Vereins, der z. B. in der kurzen Zeit seines Bestehens in 90 Ortsgruppen über 4000 Mitglieder zählt, bekannt. Auf all die Aufgaben, gestellt, näher einzugehen, dürfte zu weit führen, nur so viel sei, nach den Ausführungen des Herrn Justizrates, kurz mitgeteilt, dass der Pf.-V. mit den bestehenden V-V. absolut nicht kollidiert, dass er im Gegenteil neben den V.-V. darauf hinwirke, zur gedeihlichen Hebung und Förderung der Touristik und Kenntnis deren Heimat sein Möglichstes beizutragen. Während den V.-V. hauptsächlich die Instandsetzung und Erhaltung der Wege, Anlage von Ruheplätzen und insbesondere die Markierungsfrage vorbehalten ist, bezweckt der Pf.-V. und seine Ortsgruppen die Neuanlage von Wegen, Errichtung von Aussichtstürmen und Unterkunftsräumen und vor allem Pflege der Wanderungen, die erst, durch den Wanderausschuß bestimmt und durchgegangen, zur genauen Kenntnis unserer engeren Heimat förderlich sind; außerdem werden Verkehrserleichterungen zu erreichen gesucht und soll auch dem Wirtschaftswesen, das in der Pfalz mitunter noch sehr viel zu wünschen übrig lässt, besonderes Augenmerk geschenkt werden. Zu diesem Zwecke soll eine statistische Übersicht über den Betrieb und die Einrichtung der verschiedenen Wirtschaften aufgestellt werden, mit deren Zusammenstellung von dem unermüdlichen Schriftführer des Hauptvereins, Herrn Bahnassistent Grimmeisen, Ludwigshafen, bereits begonnen ist und von Zweibrücken bereits die Angaben vom Pfälzer Hof, Zweibrücker Hof, Deutsches Haus und Gambrinus Halle vorhanden sind.

Weiter ist zu berichten, dass die ausgelegten Listen bereits eine Mitgliederzahl von etwa 150 Personen, darunter von Hornbach 28, ergeben haben. Die Einzeichnungsliste von Blieskastel ist noch nicht eingelaufen, hoffentlich weist auch diese eine stattliche Zahl auf. Ferner wird noch mitgeteilt, dass das Vereinsorgan ,,Der Pfälzerwald" mit hervorragend touristischem Inhalt und gediegenen Illustrationen jedem Mitglied zum Preise von 1 Mark (excl. Trägerlohn) zur Verfügung steht.

Herr Oberlandesgerichtsrat Gulden bespricht in weiteren Ausführungen das Verhältnis zwischen Pfälzerwald-Verein und Verschönerungs-Verein und kommt zu dem Schluß, daß die Pfälzerwald-Vereine diesen keinen Abtrag tun, daß im Gegenteil die Gründung einer Ortsgruppe hier sehr nötig sei; denn sowohl bei uns selbst wird die Kenntnis unserer Pfalz gefördert, als auch erhalten wir mehr Zuzug von außen und wenn hier eine Ortsgruppe besteht, werden auch andere Ortsgruppen uns besuchen, wodurch sicherlich der Besuch auch von Zweibrücken sehr gehoben wird.

In den Ausschuß werden auf Anregung des Vorsitzenden durch Zuruf einmütig als erster Vorsitzender Herr Oberlandesgerichtsrat Gulden, als zweiter Vorsitzender Herr Prokurist Seel, als Schriftführer Herr Schreibgehilfe Jakob Müller, als Rechner Herr Volksbankkassier Reithinger, als Beisitzer die HH. Lehrer Maurer, Dekan Jäger und Postadjunkt Freundlich gewählt. In den Wanderausschuß, der baldmöglichst mit seiner Arbeit zu beginnen hat, damit die Programmtouren noch auf die Mitgliedskarten gedruckt werden können, werden die Herren Staatsanwalt Dr. Mugler, Kaufmann Deibert, Professor Attensperger, Kaufmann Danner und Braumeister Biedermann bestimmt, als Delegierte zur Zentrale die HH. Oberlandesgerichtsrat Gulden und Justizrat Schuler. Die vorgeschlagenen Herren, soweit sie anwesend waren, nahmen die auf sie gefallene Wahl an. Herr Gulden bat zwar, wegen seines Alters von seiner Wahl Abstand zu nehmen und dafür Herrn Schuler zu wählen, der jedoch wegen Geschäftsüberlastung nicht annehmen kann.

Die schön verlaufene erste Versammlung der neuen Ortsgruppe wurde darauf geschlossen.

 

 

 

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